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Simulationsmodelle

Komplexe Zusammenhänge kann man besser visualisieren als beschreiben.

   

Identifikation der zentralen Faktoren eines Systems

 

Das in der Abbildung dargestellte Modell wurde durch ein Interview mit einem 30-jährigen Spielsüchtigen über die Dynamik seines Weges aus der Sucht entwickelt. Die Namen der Variablen und ihre inhaltliche Bedeutung ergaben sich aus dem Gespräch. So bezeichnet der Begriff „kritische Gefühle“ einen vom Interviewten nicht näher beschreibbaren Zustand der Haltlosigkeit und depressiv-frustrierten Verstimmung, der zum einem zum „Spielen“ führt, vom „Spielen“ selbst aber nur verstärkt wird. Mit „Kontakte“ sind zwischenmenschliche Kontakte gemeint, die ihm helfen, „kritische Gefühle“ zu vermeiden, die aber beim Vorliegen von „kritischen Gefühlen“ von ihm vernachlässigt werden. Die „Zuverlässigkeit“ bezieht sich vor allem auf das Berufsleben. In der Therapie hatte er gelernt, selbstbewusster zu sein und mehr auf eigene „Bedürfnisse“ zu achten, was vor allem zur Vermeidung der Ersatzbefriedigung „Spielen“ führte.

 

Die Abbildung stammt aus dem Buch:

Strunk G. & Schiepek G. (2006) Systemische Psychologie. Eine Einführung in die komplexen Grundlagen menschlichen Verhaltens. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg

Abbildung: Therapeutischer Schmetterlingseffekt

Die Abbildung zeigt Daten von zwei depressiven Patienten. Beide schätzen mit einem täglichen Fragebogen ihre Problembelastung ein und starten bei sehr ähnlichen Werten, die sich dann schnell auseinander bewegen (Divergenz) aber zwischenzeitlich auch wieder zueinander finden (Konvergenz). Beide Prozesse sind typisch für deterministisches Chaos.
(Mehr dazu: Strunk, G. & Schiepek G. (2014) Therapeutisches Chaos)

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