Was ist Komplexität?
sie bedarf nicht des Scheinglanzes überflüssiger Gründe.
Sir Isaac Newton
Noch vor einem Jahrhundert hat man mit Überzeugung kundgetan,
dass die Natur die Einfachheit bevorzuge;
seitdem hat es sich bei mehr als einer Gelegenheit erwiesen,
dass das Gegenteil zutrifft.
Henry Poincaré
Komplexitätsbegriff
Komplexität wird mitunter als modischer Ausdruck für ein kompliziertes 
	Problem gebraucht. Dabei herrscht die Vorstellung vor, dass ein auch noch so 
	kompliziertes System durch geduldige Analyse in seine Einzelteile zerlegt 
	werden kann, so dass ein Verständnis des Gesamtsystems möglich wird.
	  
	Bei einem komplexen System trägt eine derartige Aufgliederung aber wenig zum 
	Verständnis des Gesamtsystems bei, da dessen wesentlichen Eigenschaften erst 
	durch das vernetzte Zusammenwirken der Einzelelemente entstehen, ein 
	Phänomen, das als Emergenz bezeichnet wird.
	  
	Da in komplexen (sozialen) Systemen nichtlineare Rückkoppelungs- und 
	Selbstorganisationsprozesse zusammenwirken, ist es nicht möglich, sie 
	gezielt in eine bestimmte Richtung zu lenken.
	  
	Komplexe Systeme können jedoch in ihrer Gesamtheit verstanden und 
	durchaus auch zielführend beeinflusst werden, wenn man die maßgeblichen Faktoren, deren 
	Wirkungszusammenhänge, die sensiblen Druckpunkte sowie die besonderen 
	Eigenschaften komplexer Systeme berücksichtigt.
	   
	Ausgehend von einer Darstellung der Faktoren und deren Wirkungszusammenhänge 
	im Rahmen einer Systemmodellierung und System-Visualisierung lassen sich 
	durch Sensitivitätsanalysen und Simulationen Einblicke in den komplexe 
	Systemdynamik gewinnen.
Weitere Seiten zum Thema
Abbildung: Lorenz-Attraktor
Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus dem Wettermodell mit dem der 
	Meteorologe Edward Lorenz den Schmetterlingseffekt entdeckt hat. Der 
	sogenannte Lorenz-Attraktor ist daher heute ein Symbol für Chaos und 
	Komplexität.
	(Mehr dazu: Strunk, G. & Schiepek G. (2006)
	Systemische Psychologie)